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Die Baukosten gehen weiter nach oben

Finanzierung & Absicherung

Viele Jahre lang war Bauen recht billig. Wer ein Eigenheim errichten, konnte Kredite mit Zinssätzen von weniger als einem Prozent fest einplanen. Nachdem die Baukosten schon seit einigen Jahren wegen Materialmangels steil nach oben gehen, steigen auch die Zinsen wieder an. Entspannung ist auch wegen des Ukraine-Kriegs nicht in Sicht.

Seit Jahren sehen Bauherren und -herrinnen beim Blick auf die Baukosten nur eine Entwicklung: Sie gehen steil nach oben. „Maurer teurer, Elektriker teurer, Erdarbeiten viel teurer: In Deutschland leiden Bauherren und Hausbesitzer unter den immer weiter steigenden Kosten“, schrieb Spiegel Online bereits 2019. Innerhalb eines Jahres waren damals die Preise für Neubauten um 4,8 Prozent angestiegen. Da tröstete es auch wenig, dass die Bauzinsen damals noch stabil auf Niedrigniveau verharrten.

Bauzinsen steigen 2022 auf etwa 1,75 Prozent

Aber auch die Zeit der Niedrigzinsen scheint sich dem Ende entgegen zu neigen. Das Handelsblatt berichtet bereits von aktuell vereinzelt angebotenen Zinssätzen von etwa 1,7 Prozent bei Krediten mit niedriger Zinsbindungsdauer. Zum Vergleich: Noch im September wären solche Kredite für einen Zinssatz von 0,85 Prozent zu haben gewesen. Fachleute erwarten wegen der hohen Inflation weitere Zinsanstiege, auch wenn das Niveau 1990er Jahre, als Baukreditzinssätze von zehn Prozent keine Seltenheit waren, nicht erreicht werden wird. Im Verlaufe dieses Jahres werden sich die Bauzinsen laut tagesschau.de auf etwa 1,75 Prozent einpendeln.

Bauwillige sollten also genau kalkulieren, wann und zu welchen Vertragsbedingungen sie demnächst Geld leihen wollen. Wichtig ist, angesichts der Zinsentwicklung nicht in Panik zu geraten und keine übereilten Entscheidungen zu treffen. Wer ein Lebensprojekt wie ein Eigenheim plant, sollte sich zuvor ausführlich von Fachleuten beraten lassen. In einem ersten Schritt verschaffen auch Bauzinsrechner im Internet Orientierung.

Natürlich schonen niedrige Bauzinsen den Geldbeutel. Experte Max Herbst von der FMH Finanzberatung ordnet die Zinssteigerungen auf tagesschau.de aber anhand eines praktischen Beispiels ein: „Eine Steigerung von 0,1 Prozentpunkten bedeutet bei einem Darlehen von 400.000 Euro und einer Laufzeit von zehn Jahren 33 Euro mehr pro Monat.“

Höchste Preissteigerungen seit 1970

Die Zinsen sind aber nicht die einzigen Preistreiber auf dem Immobilienmarkt. Wie schon 2019 erweist sich auch in diesem Jahr Materialmangel als ein besonders kritischer Faktor für die Baukosten. Den höchsten Preisanstieg für Neubauten seit 1970 meldete tagesschau.de im Januar. Im November 2021 seien die Preise 14,4 Prozent teurer gewesen als noch ein Jahr zuvor. Vor allem Bauholz schlug hier mit Preissteigerungen von über einem Drittel zu Buche. Aber auch Baustahl und Dämmstoffe waren deutlich teurer geworden.

Ukraine-Krieg wird die Preise weiter treiben

Zwar fielen die Preissteigerungen gegen Ende des vergangenen Jahres wieder etwas moderater aus, es gibt gleichwohl nur wenig Grund zu Optimismus. Der Grund dafür ist der Ukraine-Krieg. Eine Folge dessen werde sein, dass Baustoffe noch knapper würden und der Fachkräftemangel sich verschärfen werde, erwartet Ulrich Höller, Geschäftsführender Gesellschafter der ABG Real Estate Group, in einem Bericht des Finanzportals haufe.de

Besonders kritisch könnte sich die Lage bei den Dämmstoffen und der Umwelttechnik entwickeln. Denn für jeden und jede wird mittlerweile deutlich, dass angesichts der Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas und Erdöl der Energieverbrauch auf allen Ebenen gesenkt werden muss. Bei Bauprojekten werden die Bauherren künftig also noch stärker auf eine hohe Energieeffizienz achten. Weil von Dämmstoffen bis hin zu Installateursleistungen aber bereits jetzt die Nachfrage das Angebot übersteige, werde es an dieser Stelle zusätzliche Preissteigerungen geben, prognostiziert Höller.

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Der Hausbau wird in den nächsten Jahren noch teurer werden

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