Für Kinder sind „multisensorische“ Erfahrungen sehr wichtig. Was damit gemeint ist? „Studien belegen, wenn Kinder Pflanzen nicht nur sehen, sondern auch riechen, fühlen und sogar hören – etwa, wie der Wind durch die Blätter streicht –, entwickeln sie eine Beziehung zur Natur“, schreibt „Geo“. Wie bringt man also Kinder am besten in Kontakt mit der Natur? Dazu fällt dem Magazin neben einem gemeinsamen Besuch auf dem Wochenmarkt vor allem ein, dass der Anbau von Gemüse im eigenen Garten das Verständnis für den natürlichen Kreislauf der Jahreszeiten schärfe.
Gemeinsames Gärtnern mit Kindern – für alle, die einen Garten ihr Eigen nennen, ist das eine feine Sache. Dabei müssen Sie gerade zu Beginn nicht gleich eine eigene grüne Oase besitzen. „Mein schöner Garten“ betont, dass sich quasi überall ein Plätzchen finden werde, um mit dem Nachwuchs zu gärtnern. Dies könne ein kleines Kinderbeet zum Anbau von Gemüse oder Blumen sein. Oder sogar noch kleiner: „Selbst der Balkonkasten oder der Topfgarten auf der Terrasse sind geeignet“.
Beobachten Sie gemeinsam, was draußen wächst und krabbelt
Kinder an die Natur heranzuführen, ist gar nicht so schwer. Es kann beispielsweise mit einem Ausflug in die Natur beginnen, auf dem Sie gemeinsam spannende Dinge beobachten – wie etwa Pflanzen, die gerade ihre Blüten öffnen, oder herumkrabbelnde Tiere, die herumkrabbeln. Ein tolles Erlebnis ist es auch, essbare Früchte zu naschen. Die Liebe zur Natur und später zum Gärtnern geht halt auch durch den Magen.
Kommt diese Erlebnisse gut an und sind Ihre Kinder neugierig auf das Wachsen und Blühen in der Natur geworden, können Sie ihr erstes kleines Gartenprojekt angehen – und zwar am besten schon im Winter! Denn dann planen Sie gemeinsam, welche Pflanzen im neuen Kinderbeet oder dem Topfgarten wachsen sollen, ob ein Bereich angelegt werden soll, in dem sich Tiere besonders wohl fühlen und wer noch mitmachen möchte. Gemeinsam mit Freundinnen und Freunden macht ein solches Projekt doch viel mehr Spaß!
Es gibt für jeden etwas zu tun
Die Arbeit im Garten hat natürlich auch wichtige pädagogische Effekte auf die Kinder. Dabei lernen sie, dass ein Garten kontinuierlich gepflegt werden muss, damit leckeres Gemüse oder wohlschmeckende Kräuter geerntet werden können. Quasi gratis dazu gibt es Einblicke in den Kreislauf der Natur – aus einem Samenkorn entsteht ein Trieb, der blüht, Früchte trägt, verwelkt, auf dem Kompost landet und wieder zu Erde wird.
Regelmäßige Pflege bedeutet aber auch: Arbeit. Auch dies ist eine wichtige Erkenntnis: Bevor die Leckereien in die Gemüse- und Obstregale gelegt wurden, haben Menschen dafür gearbeitet. Es ist natürlich altersabhängig, inwieweit sich der Nachwuchs selbst an der Gartenarbeit beteiligen kann. So können kleinere Kinder den Erwachsenen vor allem bei einfacheren Tätigkeiten wie Säen, Gießen oder Ernten zur Hand gehen. Größere Schulkinder haben dann schon Spaß daran, beim Umgraben, Laubharken oder Setzen von Jungpflanzen zu helfen – natürlich immer nur für kürzere Zeit.
Bei der Pflanzenauswahl sollten Sie darauf achten, dass diese schnell wachsen und rasch erntebereit sind. „Kinder möchten schnell Erfolge sehen – das gilt auch fürs Gärtnern“, erläutert „Mein Schöner Garten“. Diesen Anforderungen entsprechen unter anderem Radieschen, Kapuzinerkresse, Ringelblumen oder auch Pflücksalate, Tomaten und Erdbeeren. Es versteht sich von selbst, dass giftige Pflanzen nichts in einem Garten zu suchen haben, in dem sich auch Kinder aufhalten.
Hilfreiche Links
Sie möchten wissen, welche Pflanzen sich konkret für den Kinder-Garten eignen? Hilfreiche Tipps erhalten Sie unter anderem hier:
Platz ist auch in der kleinsten Hütte – oder auf der Straße
Und wenn Sie partout keinen Platz für einen eigenen „Acker“ haben? Dann denken Sie doch darüber nach, in Blumentöpfen Kresse zu ziehen – dies funktioniert sogar in einer Eierschale! – oder auf dem Balkon kleine Tomaten oder Monatserdbeeren zu ziehen. Selbst Kartoffelanbau ist mit Hilfe von Pflanzsäcken auf dem Balkon möglich!
Oder wäre „Urban Gardening“ etwas für Ihre Familie? Dabei begrünen Sie ansonsten vernachlässigte Grünflächen im städtischen Raum, erklärt Smarticular in einem Beitrag mit vielen Tipps. So können Sie etwa sogenannte Samenbomben auf Brachflächen ausbringen und dann beobachten, wie sich die Fläche dank der ausgesäten Pflanzen nach und nach verändert. Noch einfacher ist es, Stadtbäume zu gießen oder eine Baumscheibe zu begrünen.
Sollte sich dann herausstellen, dass Gärtnern Ihr „Ding“ und das Ihrer Kinder ist, dann suchen Sie doch nach einem Gemeinschaftsgarten, bei dem anders als in Schrebergärten das gemeinsame Gärtnern im Vordergrund steht. Gemeinschaftsgärten werden oft von Vereinen auf öffentlichen Flächen betrieben. Wie Gemeinschaftsgärten funktionieren, wo sich der nächste Gemeinschaftsgarten befindet und wie ein Gemeinschaftsgarten gegründet wird, erfahren Interessierte auf dem umfangreichen Informationsportal des Netzwerks Urbane Gemeinschaftsgärten.