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Warum in jede gesunde Wohnung Grünpflanzen gehören

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Wohnen kann krank machen. Ein Grund dafür kann Formaldehyd sein. Es ist in vielen Möbeln und Baustoffen enthalten und gibt giftige Dämpfe ab. Gegen zu viel Schadstoffe in der Raumluft gibt es einige Gegenmaßnahmen. Wie wäre es für den Anfang mit einem Ausflug in den Gartenmarkt?

Heimkommen, die Füße hochlegen und das Leben genießen, was könnte es Schöneres geben? Blöd nur, wenn der Kopf brummt, die Haut juckt, die Augen tränen oder die Nase läuft, kaum dass die Haustürschwelle überschritten wurde. Es gibt sogar einen Namen dafür, dass Wohnen krank machen kann: Sick Building Syndrom. So nennt das Umweltbundesamt das Krankheitsbild. Die Folgen können gravierend sein – bis hin zu Asthma oder Krebs, wie das Mieter Magazin des Berliner Mietervereins schreibt.

Natürlich können solche Beschwerden unzählige Gründe haben. Oft löst aber die Chemikalie Formaldehyd solche Erkrankungen aus. Seit 2014 ist es in der ganzen EU als krebserregend klassifiziert. Gleichwohl darf es im Rahmen gewisser Grenzwerte weiter verwendet werden. Unter anderem enthalten Möbelbeschläge, Spanplatten, Dämmstoffe, Farben, Kleber und viele andere Baustoffe Formaldehyd. Das Portal „Das Haus“ weist darauf hin, dass Formaldehyd noch nach 30 Jahren in die Raumluft ausgast.

Auf Produkte mit dem Blauen Engel achten

Ist es überhaupt möglich, sich gegen Möbel und Baustoffe mit Formaldehyd zu schützen? Grundsätzlich ja! Wer ganz sicher gehen will, achtet beim Einkauf darauf, dass die Produkte den „Blauen Engel“ des Umweltbundesamts (UBA) tragen. Dann ist zumindest gewährleistet, dass alle einschlägigen Grenzwerte unterschritten werden. Weitere Siegel für schadstoffarme Bauprodukte laut UBA:

  • Das Zertifikat „Emissionsarm E1“ kennzeichnet in Deutschland und der EU unbedenkliche Möbel.
  • Spanplatten, die ohne Formaldehyd als Bindemittel auskommen, tragen die Kennzeichnung „F0“.
  • Schadstoffarme Möbel werden wiederum mit dem RAL-Gütezeichen 430 gekennzeichnet.

Bei all diesen Kennzeichnungen müssen Verbraucherinnen und Verbraucher aber genau hinschauen oder sich sogar von den Herstellern die Belege für die Unbedenklichkeit der Produkte zeigen lassen.

Was aber tun, wenn die Wohnung bereits eingerichtet ist und Sie das Gefühl haben, dass sie schadstoffbelastet ist? Dann ist es laut Nachhaltigkeitsportal utopia.de hilfreich, zunächst zu testen, ob wirklich zu viel Formaldehyd in der Raumluft ist. Solche Tests gibt es in der Apotheke. Die Testergebnisse können dann mit den Richtwerten des Umweltbundesamtes abgeglichen werden.

Luftverbesserer aus dem Gartenmarkt

Wenn bei dem Test herauskommt, dass die Belastung nicht so groß ist, dass eine regelrechte Sanierung nötig wird – also etwa der Austausch von Laminat durch Echtholzparkett oder die Ersetzung von Spanplatten-Möbeln durch Massivholzprodukte ohne Leimanteil –, dann kann schon der Gang in den Gartenmarkt sehr hilfreich sein.

Denn es gibt einige Grünpflanzen, die Schadstoffe aus der Raumluft filtern. Utopia nennt als Beispiel dafür Friedenslilien, Chrysanthemen, Drachenbäume, Bogenhanf, Efeu und die Kletterpflanze Efeutute. Das Gartenjournal hebt wiederum die besondere Wirksamkeit von Grünlilien gegen Benzol- und Formaldehyd hervor. Sie wird vor allem zur Luftverbesserung in Niedrigenergiehäusern empfohlen.

Eine Pflanze auf neun Quadratmetern

Dass solches „Grünzeug“ gegen Wohnschadstoffe wirkt, hat bereits die Nasa vor 30 Jahren herausgefunden. Sie sollten allerdings bei der Pflanzenanschaffung nicht knausern. Denn empfohlen wird, mindestens eine Pflanze pro neun Quadratmeter aufzustellen. Ihre schadstoffärmere Wohnung wird also durchaus zum Dschungel werden.

Für welche Pflanzen Sie sich auch immer entscheiden: Auf eines sollten Sie keinesfalls verzichten: regelmäßiges Lüften. Frische Luft ist nicht nur gut für Ihre Konzentration, beim Öffnen des Fensters können auch Raumschadstoffe nach draußen entweichen. 

Übrigens kann Lüften auch „Nebenwirkungen“ ihrer Grünpflanzen ausgleichen: Denn manche Pflanze entzieht der Luft so viel Sauerstoff oder setzt sehr viel Kohlendioxid frei und macht die Luft dadurch stickig.

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