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Tiny Houses: Selbst in der kleinsten Hütte ist ganz schön viel Platz (II)

Bauen & Wohnen

Im ersten Beitrag dieser kleinen Reihe zum Thema Tiny House haben wir bereits über die Größe von Tiny Houses gesprochen und erläutert, für wen sich solche „Mini-Häuser“ eignen. Nun soll es um die Zukunftsperspektive des Tiny House Movement gehen sowie die Beweggründe von Menschen, in ein Tiny House zu ziehen.

Dazu haben wir auf der Baumesse Münster 2024 mit Mathias Wieland, Geschäftsführer von Lüttje Heimat aus dem niedersächsischen Rastede, gesprochen. Lüttje Heimat bietet ein Tiny-House mit einer Wohnfläche von 23 Quadratmetern an. Die durchschnittliche Größe bei Tiny Houses beläuft sich auf bis zu 26 Quadratmeter, wobei bisweilen durchaus auch größere Varianten mit bis zu 50 Quadratmetern als Tiny House bezeichnet werden. Tiny Häuser können fahrbar sein, oder in Modulbauweise errichtet werden und dann nicht mobil sein..

Was bewegt Leute, in ein Tiny-House zu ziehen?

„Ein großes Thema zurzeit sind zum einen die explodierenden Baupreise“, erklärt Mathias Wieland: „Sowohl Kosten für Grundstück als auch Baukosten sind in den letzten Jahren enorm gestiegen. Normalverdienende aus der Mittelschicht haben gar nicht mehr die Möglichkeit, sich ein Haus zu kaufen.“

Neben den gestiegenen Baukosten führt Wieland ebenfalls den Trend zum Minimalismus als Grund für die zunehmende Beliebtheit von Tiny Houses an: „Der Wunsch, sich zu verkleinern und minimalistischer leben zu wollen, ist definitiv ein großes Thema bei Tiny-House-Interessenten“, erklärt er.

Aber auch Seniorinnen und Senioren, die nicht mehr ein großes Haus alleine bewohnen wollen, entscheiden sich vermehrt für die kleine und kompakte Variante. Es gibt durchaus ältere Menschen, die im Rentenalter noch gerne auf Reisen gehen wollen und daher mit einem 150 Quadratmeter-Haus überfordert sind.

Wie wird sich der Tiny House Trend in Deutschland entwickeln?

In den nächsten Jahren wird das Tiny House Movement weiterwachsen, prognostiziert Wieland: „Wir haben auf den letzten Messen beobachten können, dass das Interesse an den kleinen Häusern steigt, auch die Kaufabsicht.“

Allerdings stoßen Tiny-House-Interessenten auf andere Hindernisse. Ob ein Tiny House aufgestellt oder gebaut werden kann, hängt letztendlich von den Gemeinden und Kommunen ab. Aktuell gäbe es nämlich nicht genügend Grundstücke, um der Nachfrage an Tiny-Häusern nachzukommen: „Bei uns in Oldenburg gibt es eine Tiny-House-Siedlung, die 16 Stellplätze zur Verfügung stellt. Auf 180.000 Einwohner, die in Oldenburg leben, ist das natürlich ein Tropfen auf einem heißen Stein.“

Bis Tiny Houses ein fester Bestandteil von Wohnmöglichkeiten in Deutschland werden, kann es also noch etwas dauern.
 

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Auf der Baumesse Münster 2024 hat Lüttje Heimat sein Tiny House präsentiert.

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